Vom 08.–11. September 2022 veranstaltete der Landesverband Thüringen und Sachsen-Anhalt in Mitteldeutschland e.V. eine Bildungsreise nach Frankfurt/Oder. Hauptanlass der Reise war die Teilnahme am Selbsthilfetag des DSB Bundesverbandes am Freitag, 09. September 2022, mit einer Vielzahl von Vorträgen und Seminaren zum Thema „Empowerment“ und einer umfangreichen Ausstellung von Firmen und Vereinen zum aktuellen Stand bei der Entwicklung von Hörhilfsmitteln sowie die Teilnahme von Vertretern an der Bundesversammlung des DSB am Samstag.
Das Thema „Empowerment – für einen selbstbewussten Auftritt Hörbehinderter im Ehrenamt und Beruf“ wurde von den Veranstaltern gezielt gewählt, da die Hörschädigung mit all ihren negativen Seiten in unserer Gesellschaft immer noch ein Nischendasein fristet, die Betroffenen ständig um ihre Beachtung und Anerkennung kämpfen müssen und ihr Selbstbewusstsein noch nicht stark genug ausgeprägt ist.
Die Vorträge „Empowerment“, „Selbsterfahrung“ und „Selbstsicher und selbstwirksam“ fanden ein umfangreiches und aufmerksames Publikum. Auch die Vorstellungen der Aussteller zu den unterschiedlichsten Arten der Hörhilfsmittel fanden am Nachmittag ihre Interessenten.
Ein besonderes Erlebnis war der Besuch des französischen Filmes „Schmetterlinge im Ohr“ am Freitagabend, der sehr gut zum Thema des Tages passte. Sehr einfühlsam und beeindruckend wurde das Leben eines Hörgeschädigten im gesellschaftlichen Alltag und in der Familie dargestellt. Von der fast Ausgrenzung bis zum selbstbewussten Auftreten nach der Einsicht, dass Hörhilfsmittel die Teilhabe am Leben erleichtern, wurde der Leidensweg des Protagonisten in vielen Facetten realitätsgetreu dargestellt.
Am Samstag nahmen 2 Vertreter unseres Landesverbandes am Bundeskongress des DSB teil. Der restliche Teil unserer Delegation konnte sich am Vormittag bei einer Rundfahrt mit den Bus und am Nachmittag mit einer historischen Straßenbahn auf unterschiedlichen Routen ein Bild von der bewegten Geschichte der Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Frankfurt/Oder machen.
Nach dem Abendessen erfolgte eine Auswertung des Selbsthilfetages. Die Teilnehmer an den Vorträgen und Seminaren des Vortages schilderten ihre Eindrücke und Erkenntnisse aus diesen Veranstaltungen und gaben jeweils eine kurze Information in die Runde.
Ein gereimtes Resümee von Irmtraud Findeisen
Der Selbsthilfetag 2022 mit Bildungsmaßnahme lud dieses Jahr nach Frankfurt Oder ins City- Park-Hotel ein.
Pünktlich trafen wir uns alle am Bus, trotz dunklem Himmel und Regenguß.
Zügig ging es nun mit einigen Zwischenstopps über die regennasse Autobahn Richtung Frankfurt Oder, wo wir gegen 15.00 Uhr ankamen.
Kurz eingecheckt und bestens informiert sind wir erstmal in die City marschiert.
Dort wurden die ersten Fotos geschossen und dann Kaffee und Kuchen genossen. Draußen hat es derweil in Strömen gegossen.
Gegen 19.00 Uhr gab es Abendessen im Hotel. Die anschließende Terminabsprache für den kommenden Wissenstag erfolgte dann ziemlich schnell.
Viel Wissenswertes wird uns morgen erwarten und pünktlich um 9.00 Uhr werden wir starten.
Tag zwei begann nach dem Frühstück so gegen neun, wir konnten uns auf das Programm am Wissenstag freu’n.
Zahlreiche Vorträge, Podiumsgespräche, Workshops und Mitmachaktionen wurden angeboten und dar gebracht, alle wurden mit viel Interesse bedacht.
Gegen 14.00 Uhr sollte es dann noch eine Schifffahrt auf der Oder geben, wir wollten und sollten sie mal bei Niedrigwasser erleben.
Das Highlight des Tages aber kam fast zum Schluss, ein ganz besonderer Kinogenuss.
Im Cine Star zum Besten gegeben wurde ein ganz besonderes Hörbehindertenleben.
Der Film „Schmetterlinge im Ohr“ stellte die Geschichte eines fast ertaubten Lehrers vor.
Die Erkenntnis: ich brauche ein Hörgerät kam nach anfänglichem Verdrängen dann doch nicht zu spät.
Diese sehr gut inszenierte Filmkomödie war nicht belehrend sondern sehr informativ und wir haben auch oft herzhaft gelacht.
Der Abschluss des Tages fand dann noch in einer gemütlichen Runde bei einem Bier oder einem Gläschen Wein statt.
Nach dem Frühstück am dritten Tag, folgte gegen 10.00 Uhr eine Stadtrundfahrt.
Mit dem Bus ging es durch diese doch recht schöne Stadt. Sehenswürdigkeiten hat sie ja satt.
Zwei Stunden gab es nun Informationen und viel zu sehen, dank FM-Anlage konnten wir alles barrierefrei verstehen.
Nach einer kleinen Stärkung zur Mittagszeit, stand um 14..00 Uhr die historische Straßenbahn bereit.
Ratternd und quietschend folgte nun Stadtrundfahrt Teil zwei, unser Stadtführer war wieder dabei.
Nach dem Abendessen, so gegen 20.00 Uhr haben wir uns dann an die Auswertung des Bildungsprogamms gemacht.
Es wurden die einzelnen Vorträge und Workshops reflektiert, Vorschläge gemacht und über Veränderungen und Verbesserungen nachgedacht.
In gemütlicher Runde klang dieser Abend dann aus, denn am anderen Morgen ging es ja wieder nach Haus.
Am Sonntag ging es dann nach dem Frühstück und einem letzten Blick wieder über die Autobahn nach Weimar zurück.
Text: Lutz Krause, Irmtraud Findeisen
Fotos: Karin und Lutz Krause