Der Deutsche Schwerhörigenbund Landesverband Thüringen und Sachsen-Anhalt in Mitteldeutschland e.V. unterstützt dieses Engagement der Selbsthilfe sehr tatkräftig, in dem er u.a. regelmäßig SHG-Treffen initiiert, organisiert bzw. unterstützend begleitet. Dies beinhaltet auch Hilfestellung bei der Umsetzung von konkreten, barrierefreien, kulturellen Projekten, um gleichberechtigte Teilhabe und Chancengleichheit zu forcieren.
Eines dieser Projekte fand am 16. August 2019 in Form eines barrierefreien, kulturellen Sommerspazierganges in Großkochberg statt, in Kooperation mit der SHG „Natur und Heilen für Hörgeschädigte und Angehörige“. Durch beide „Initiatoren“ des Projektes wurden alle interessierten SHG „Hörgeschägter Menschen in Thüringen“ eingeladen, zu kulturellem Erleben, Erfahrungsaustausch sowie der Steigerung des physischen sowie psychischen Wohlbefindens durch Bewegung im Grünen. Daneben lag der Fokus der Veranstaltung auch auf praktischer Kommunikationsschulung, u.a. durch Vorstellung und Anwendung technischer und personeller Hilfen für Betroffene und deren Angehörige.
Alle Teilnehmer/innen wurden durch Frau Jahn (Klassik Stiftung Weimar), die Mitglieder der SHG „Natur & Heilen für Hörgeschädigte und Angehörige“ sowie den Vorstand des DSB LV ThrSaAn MD e.V., Herrn Detlev Schilling, herzlich willkommen geheißen. Im Anschluss startete eine sehr informative, ausführliche, barrierefreie Führung mit Vorträgen – zunächst durch den Schlosspark und anschließend durch die Gärtnerei sowie den großen Nutz- und Kräutergarten.
Direkt im Anschluss ging es weiter in das historische Liebhabertheater am Schloss Kochberg. Ab 12.30 Uhr fand eine Mittagspause im Schlossrestaurant statt. Dabei konnte sich nicht nur leiblich gestärkt werden, sondern es fand auch ein reger kommunikativer Austausch über das zuvor Erlebte, den Ort und die historischen Informationen statt.
Nach der Mittagspause ging es in die zweite, kulturelle Runde des Tages, zu einer individuellen Führung durch das Museum im Schloss Kochberg. Nach dieser einstündigen Besichtigung ging es mit dem Bus zurück nach Weimar, in das historische Cafe „Jagemanns“. Hier fand eine angeleitete Austausch/Feedback-Runde statt zu den individuellen Impressionen des Ausfluges, Anregungen, Problemen etc., sowie über Anregungen für weitere kulturelle – barrierefreie – Veranstaltungen.
Im Park, Garten sowie auch im Theater wurden Vorträge gehalten, historische Bildmaterialien gezeigt und das Gespräch bzw. der individuelle Austausch dazu gefördert. Diese kulturellen Beiträge wurden von Frau Jahn (Klassik Stiftung Weimar) und Frau Kühne-Grolle (Zertifizierte Gartentherapeutin) erbracht. Die Moderation sowie Kommunikationsbegleitung wurden durch die Mitarbeiterinnen des Projektes „Sozialer Dienst“ übernommen.
Text und Fotos: Stephanie Kühne-Grolle